Bartagamen, somit natürlich auch Zwergbartagamen, sind im Vergleich zu anderen Reptilien relativ gering Krankheitsanfällig. Das ist mit ein Grund, weshalb die Haltung von Bartagamen so beliebt ist. Im folgenden möchte ich auf die bei Bartagamen am häufigsten auftretenden Krankheiten eingehen und somit hoffentlich zur Früherkennung beitragen. Trotzdem sollte mindestens einmal Jährlich eine Kostprobe zur Untersuchung abgegeben werden. Krankheiten bei Bartagamen treten überwiegend durch Haltungsfehler auf. Deshalb kann ich nur dazu raten, sich bereits vor dem Kauf der Reptilien gut über die Haltungsbedingungen zu Informieren. Genauso wichtig ist es, sich zu informieren wo der nächste Reptilien kundige Tierarzt zu finden ist. Auf der Homepage der DGHT ist eine nach Postleitzahlen geordnete Liste mit Reptilien kundigen Ärzten veröffentlicht.
Für den Raum Aachen empfehle ich:
Thomas Koch
- prakt. Tierarzt -
Napoleonsberg 176
52076 Aachen
Tel. 02408-959585
Alle von mir aufgeführten Erkrankungen müssen bei Verdacht sofort dem Tierarzt mittgeteilt und eine sofortige Behandlung eingeleitet werden. Die Angaben dienen nicht zur Selbstbehandlung der Tiere!
Parasiten
Endoparasiten
Endoparasiten können bei Bartagamen durch Gewichtsabnahme, Durchfall, unverdaute Nahrungsreste und/oder stark riechendem im Kot erkannt werden. Bei starkem Befall können Bandwürmer im Kot bereits mit bloßem Auge erkannt werden. Bei leichtem Befall treten jedoch keine dieser Erscheinungen auf und die davon ausgehenden Gefahren halten sich in Grenzen. Werden bei Routine mäßigen Kotuntersuchungen Endoparasiten festgestellt, wird der Tierarzt eine Medikamentöse Behandlung (Molevac) vorschlagen, die in der Regel zwei Wochen dauert. Zu den verschiedenen Arten gehören unter anderem Flagellaten, Amöben und diverse Würmer. Am häufigsten kommt die Art Oxyuren vor.
Ektoparasiten
Ektoparasiten treten in zwei Gruppen auf, den Milben und den Zecken. Beide Arten sind mit bloßem Auge zu erkennen und können sowohl auf den Tieren als auch im Terrarium auftreten. Die Behandlung mit Medikamenten oder einem Insektenstrip, muss in einem Quarantäne Terrarium stattfinden. Wobei auch das Terrarium in die Behandlung gegen Ektoparasiten einbezogen wird. Der Inhalt des Terrariums muss komplett Desinfiziert werden. Die Behandlungsdauer liegt bei ungefähr vier Wochen.
Zecken, die bei der Freilandhaltung im Sommer auftreten können, werden mit einer Zeckenzange entfernt.
Atemwegserkrankungen
Atemwegserkrankungen treten bei Bartagamen auch sehr häufig auf. Durch Zugluft und Staub Aufwirbelungen, den Bartagamen ausgesetzt sind, können sehr schnell bakterielle Lungenentzündungen entstehen. Eine weitere Ursache könne auch Pentastomiden, eine Parasiten Art, sein. Pentastomiden sind besser bekannt als Zungenwürmer. Behandelt werden Atemwegserkrankungen durch den Tierarzt mit Antibiotika. Zu dem sollte eine unterstützende Therapie zur Optimierung der Haltungsbedinngungen sowie Inhalationen mit ätherischen Ölen stattfinden. Zu der Behandlungsdauer kann keine genaue Zeitangabe gegeben werden.
Hautpilzerkrankungen
Hautpilzerkrankungen könne durch Staunässe im Terrarium auftreten und werden durch einen Mangel von Vitamin A gefördert. Sie äußern sich durch Pilzige Verdickungen auf der Haut und müssen mit einer vom Tierarzt verschrieben Salbe behandelt werde. Die Verdickungen müssen täglich entfernt und behandelt werden. Die Behandlungsdauer bei Hautmykosen ist sehr Unterschiedelich. Sie ist vom Befall abhängig und muss darüber hinaus auch nach abklingen der Erkrankung für zwei bis drei Wochen weiter geführt werden.
… weitere Krankheitsbilder folgen.
* Angaben unter anderem aus Bartagamen: Biologie, Pflege, Zucht, Erkrankungen. Erschienen 2004 im Herpeton Verlag
Häutungsprobleme
Zwergbartagamen stoßen die Haut nicht in einem Stück, sondern in mehreren Stücken ab. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn es mehrere Tage dauert, bis auch die Schwanzspitze oder die Zehen komplett gehäutet sind.

Häutungsprobleme bei Zwergbartagamen können vielerlei Ursachen haben. Sie können durch zu großen Stress, zu wenig Licht, nicht ausreichende Vitamin und Mineralien Versorgung (besonders Vitamin A), durch zu hohe oder geringe Luftfeuchtigkeit, durch Krankheiten oder durch ein Zusammenspiel einzelner Ursachen hervor gerufen werden. Wenn man sämtliche Faktoren ausschließen kann, befürworte ich nur eine Lösung für eingetrocknete Hautreste. Wasser. In Büchern stehen hunderte von Hausmittelchen, wie Kartoffelbrei, Babyöl usw. Ich persönlich würde Abstand zu alle dem nehmen und es erst einmal mit der Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch sprühen ausprobieren. Hierbei kann die Bartagame auch angesprüht werden, wenn es für sie nicht zu viel Stress bedeutet. Macht man so allerdings keine Fortschritte, kann man die betroffenen Stellen immer wieder mit einem nassen Q-Tipp anfeuchten und schließlich mit seinem Finger (Fingernagel) vorsichtig probieren die Häutungsreste durch reiben zu entfernen. Sollten die Betroffenen stellen an den empfindlichen Gliedmaßen zwischen den Zehen oder am Schwanz auftreten, kann man seinen Tiere auch ausgiebig in warmen Wasser Baden, um die Häutungsreste aufzuweichen. Hierbei ist wieder darauf zu achten, dass dem Tier nicht zu viel Stress zugemutet wird. Und zu guter letzt kann man noch sagen, bevor man etwas falsch macht oder nicht mehr weiter weiß einfach mal bei dem Reptilien kundigen Tierarzt seines Vertrauens anrufen, bevor es zu ernsthafteren Erkrankungen, wie z.B. Nekrosen kommt.